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Stift Fischbeck

Stift Fischbeck

Das Stift Fischbeck ist ein historisches, evangelisches Damenstift, das im Jahre 955 von der adligen Helmburgis aus dem sächsischen Geschlecht der Ecbertiner gegründet wurde. Es liegt malerisch an der Weser, nahe der Stadt Hameln in Niedersachsen. Seit seiner Gründung hat das Stift Fischbeck eine lange und bewegte Geschichte erlebt, die von verschiedenen politischen und religiösen Einflüssen geprägt wurde.

Die Gründung des Stiftes erfolgte unter der Schirmherrschaft des späteren Kaisers Otto I., der Helmburgis das Grundstück und Schutzprivilegien gewährte. Im Laufe der Jahre bestätigten die Könige Heinrich II. und Konrad II. die Privilegien des Stiftes, und es entwickelte sich zu einer bedeutenden religiösen Institution. Im Jahr 1147 schenkte König Konrad III. die Stifte Fischbeck und Kemnade der Benediktinerabtei Corvey, doch mit der Unterstützung des Grafen Adolf II. und Heinrichs des Löwen konnte Fischbeck seine Unabhängigkeit bewahren.

In der Zeit um 1260 wurde das ursprüngliche freie Kanonissenstift in ein reguliertes Augustinerinnenstift umgewandelt. Eine weitere Reform führte im Jahr 1415 Äbtissin Ermgard von Reden im Sinne der Devotio Moderna durch, was dem Stift einen bedeutenden Zulauf brachte.

Die Reformation wurde 1559 im Stift Fischbeck eingeführt, und es wurde in ein evangelisches adliges Damenstift umgewandelt. Trotz der religiösen Veränderungen behielt das Stift seine alten Einrichtungen und berief sich weiterhin auf seine Reichsunmittelbarkeit. Während des Dreißigjährigen Krieges erlitt das Stift Fischbeck schwere Schäden durch plündernde kaiserliche Truppen und wurde erst im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut.

Im Jahr 1810 wurde das Stift unter König Jérôme von Westphalen aufgehoben, jedoch bereits 1814 wiederhergestellt. Im Jahr 1904 besuchte der deutsche Kaiser Wilhelm II. das Stift und übernahm die Schirmherrschaft, indem er der Äbtissin Antonie von Buttlar einen Äbtissinnenstab übergab. Im Jahr 1955 feierte das Stift sein tausendjähriges Jubiläum.

Heute ist das Stift Fischbeck weiterhin ein Frauenstift und gehört zur Klosterkammer in Hannover. Die im Stift lebenden Frauen widmen sich verschiedenen Aufgaben im kirchlichen, sozialen und kulturellen Bereich.

Die Stiftskirche Fischbeck ist ein besonderes Highlight des Stifts. Sie stammt aus dem frühen 12. Jahrhundert und wurde im Laufe der Zeit mehrmals umgebaut und erweitert. Die Kirche ist geprägt von der sächsischen Architektur und beherbergt zahlreiche Kunstschätze, darunter das Triumphkreuz aus dem 13. Jahrhundert, ein Wandteppich aus dem Jahr 1583, der die Gründungsgeschichte des Stifts darstellt, und eine prachtvolle Orgel aus dem Jahr 1739. Die romanische Krypta unter dem Chor der Kirche ist eines der ältesten erhaltenen Teile des Stiftes und diente vermutlich als Begräbnisstätte für die Stifterfamilie.

Der Kreuzgang, der im 18. Jahrhundert erbaut wurde, verbindet die Stiftskirche mit den anderen Gebäuden des Stifts, wie dem Kapitelsaal, der Äbtissinnenwohnung und dem Refektorium. Der Kapitelsaal dient heute als Gemeinschaftsraum und Veranstaltungsort für kulturelle Veranstaltungen und Konzerte.

Der Stiftsgarten, der sich hinter der Stiftskirche erstreckt, ist ein Ort der Ruhe und Besinnung. Er ist im Stil eines barocken Gartens angelegt und beherbergt eine Vielzahl von Pflanzen und Blumen. Im Garten findet man auch einen kleinen Teich und eine beeindruckende Statue der heiligen Maria.

Das Stift Fischbeck öffnet seine Pforten für Besucher, die an Führungen durch die Stiftskirche, den Kreuzgang und den Stiftsgarten teilnehmen können. Im Rahmen dieser Führungen werden den Besuchern die Geschichte des Stifts, seine religiösen und kulturellen Traditionen sowie die Bedeutung der Kunstschätze nähergebracht.

Das Stift Fischbeck hat auch ein Museum, das die lange Geschichte und Tradition des Stifts dokumentiert. Die Ausstellungen bieten Einblicke in das Leben der Kanonissen und ihre religiösen Aufgaben, sowie in die verschiedenen Epochen und Stile der Kunst und Architektur, die das Stift prägten.

Neben seiner historischen Bedeutung und der prächtigen Architektur ist das Stift Fischbeck auch ein wichtiger Ort für das kulturelle Leben der Region. Es finden regelmäßig Veranstaltungen wie Konzerte, Vorträge und Ausstellungen statt, die das Stift als lebendigen Ort der Begegnung und des Austauschs etablieren.

Insgesamt ist das Stift Fischbeck ein beeindruckendes Zeugnis der Geschichte, Kunst und Kultur in Niedersachsen. Als lebendige religiöse Institution und Ort der Begegnung verbindet es auf einzigartige Weise das historische Erbe mit der Gegenwart und bietet Besuchern einen tiefen Einblick in das spirituelle Leben und die kulturellen Schätze des Stiftes.

Im Stift, Fischbeck Hessisch Oldendorf

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