St. Osdag-Kirche Mandelsloh
St. Osdag-Kirche Mandelsloh
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AdresseSt.-Osdag-Straße 19
31535 Neustadt am Rübenberg
St. Osdag in Mandelsloh ist eine bedeutende spätromanische Backsteinkirche, die als der erste monumentale Backsteinbau Nordwestdeutschlands gilt. Sie wurde vermutlich um 1180 von Heinrich dem Löwen erbaut und nach dem burgundischen Herzog Osdag benannt, der in einer Schlacht gegen die Normannen gefallen sein soll. Die Kirche gehört zur evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und ist auch als St. Osdacus Mandelsloh bekannt.
Die Architektur der Kirche ist geprägt von einem klaren romanischen Aufbau mit einem mächtigen quadratischen Westturm aus Raseneisenstein, einem breiten dreischiffigen Langhaus und einer flachgedeckten Pfeilerbasilika. Die Kirche ist für ihre bemerkenswerte Akustik bekannt, die von Künstlern wie dem Gitarristen Göran Söllscher für Tonaufnahmen genutzt wurde.
In der Kirche sind wertvolle Wandmalereien und Ausstattungselemente erhalten, darunter monumentale Wandmalereien aus dem Jahr 1421, die Apostel, das Jüngste Gericht und Heilige darstellen. Im Chor befindet sich ein romanisierender Altarschrein, der von Conrad Wilhelm Hase geschaffen wurde. Eine besondere Bedeutung kommt der Orgel zu, die von der Firma Philipp Furtwängler & Söhne im Jahr 1878 gebaut wurde und als bedeutendes romantisches Instrument gilt.
Der Heilige Osdag, nach dem die Kirche benannt ist, findet sich in keinem Heiligenverzeichnis. Es handelt sich um einen sogenannten Ortsheiligen, der nach lokaler Tradition verehrt wird. Die Legende besagt, dass Osdag ein Herzog von Burgund gewesen sei, der im Jahr 880 in einer Schlacht gegen die Normannen gefallen sei. Seine fromme Schwester soll seinen Leichnam gefunden und in Mandelsloh bestattet haben, wo sie auch eine kostbare Kirche errichten ließ. Die historische Genauigkeit dieser Legende ist umstritten, aber sie unterstreicht den Wert der Mandelsloher Pfarrkirche.