St. Marien-Kirche Osnabrück
St. Marien-Kirche Osnabrück
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Ort:
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AdresseMarienstraße 13-14
49074 Osnabrück
Die St. Marien Kirche in Osnabrück ist die älteste Bürgerkirche der Stadt und zählt zu den kunsthistorisch bedeutendsten Baudenkmälern in der Region. Sie liegt direkt neben dem Rathaus und dient als evangelisch-lutherische Pfarr- und Marktkirche. Eine romanische Vorgängerkirche wird bereits im Jahr 1177 urkundlich erwähnt, aber archäologische Spuren deuten darauf hin, dass es einen Vorgängerbau bereits im 10. Jahrhundert gab. Der Bau der heutigen gotischen Hallenkirche begann im 13. Jahrhundert und wurde um 1430/40 abgeschlossen.
Die Baugeschichte von St. Marien ist sehr komplex und zeugt von mindestens drei Vorgängerbauten. Die älteste Vorgängerkirche wurde im 10. Jahrhundert errichtet und war ein einschiffiger Saalbau ohne Querschiff und mit einer halbrunden Apsis. Im 11. Jahrhundert wurde ein zweiter Vorgängerbau auf den Fundamenten der ersten Kirche errichtet, ebenfalls ein einschiffiger Saalbau, jedoch mit einem 14 m hohen Turm im Westen. Die dritte Vorgängerkirche entstand im 12. Jahrhundert und war eine dreischiffige Basilika ohne Querhaus und mit drei halbrunden Ostabschlüssen.
Die heutige gotische Hallenkirche entstand im 13. und 14. Jahrhundert durch die Umgestaltung der dreischiffigen Basilika. Der Westturm wurde um vier Geschosse erhöht, und der Chor wurde zu einem Rechteckchor umgeformt, der später zu einem basilikalen Chor umgestaltet wurde.
St. Marien erlitt im Zweiten Weltkrieg erhebliche Schäden durch Brandbomben, die jedoch während der Wiederaufbauarbeiten unter Leitung des Architekten Max H. Berling schrittweise beseitigt wurden. Die archäologischen Untersuchungen, die parallel zu den Wiederaufbauarbeiten stattfanden, ermöglichten die Rekonstruktion der Baugeschichte und die Entdeckung der verschiedenen Vorgängerbauten.
Der Glockenturm der St. Marien Kirche kann bestiegen werden, und von der Aussichtsplattform aus hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt Osnabrück. St. Marien ist somit nicht nur ein wichtiger Ort für das religiöse und kulturelle Leben der Stadt, sondern auch ein bedeutendes Zeugnis der Architektur- und Baugeschichte Osnabrücks.