St. Andreas-Kirche
St. Andreas-Kirche
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Ort:
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AdresseAndreaspl. 6
31134 Hildesheim
Die St.-Andreas-Kirche in Hildesheim ist eine gotische Markt- und Bürgerkirche, die um 1140 als romanische Basilika erbaut wurde. Der Turm der Kirche, der eine Höhe von 114,5 Metern aufweist, ist der höchste Kirchturm Niedersachsens und gehört zu den höchsten Kirchtürmen der Welt. Der Bau der gotischen Kirche wurde unter Einbeziehung des romanischen Westwerks und Beibehaltung des basilikalen Querschnitts Ende des 14. Jahrhunderts begonnen. Der Chor wurde im Jahr 1389 errichtet, das nördliche Seitenschiff 1404 und der Turm im Jahr 1503. Das Langhaus mit den Seitenschiffen wurde im Jahr 1504 bis an den Turm herangeführt.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Kirche bei einem Luftangriff am 22. Februar 1945 an mehreren Fenstern beschädigt und beim schwersten Luftangriff auf Hildesheim am 22. März 1945 durch Spreng- und Brandbomben zerstört. Nur die Außenmauern und der Turm blieben stehen. Der Wiederaufbau der Kirche war 1965 vollendet.
In der Kirche befindet sich eine der größten Orgeln Norddeutschlands mit 63 Registern und 4734 Pfeifen. Der Innenraum der Kirche erinnert mit Chorumgang und Kapellenkranz im Osten an französische Kathedralen. Wie die Marktkirchen in vielen anderen deutschen Bischofsstädten repräsentierte St. Andreas im Hochmittelalter das bürgerliche Selbstbewusstsein gegenüber der landesherrlichen Gewalt des Bischofs (Hochstift), die sich im Dom darstellte. In der Reformationszeit verband sich dieser alte Machtgegensatz mit der religiösen Frage. Daran erinnert seit 1995 ein Brunnen-Denkmal von Ulrich Henn auf dem südlichen Vorplatz der Kirche.
Die Andreaskirche war 1542 die erste Kirche in Hildesheim, in der lutherisch gepredigt wurde und von wo aus Johannes Bugenhagen die neue evangelische Kirchenordnung einführte. Im Turm der Kirche hängen vier Glocken, von denen drei Leihglocken aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten sind. Die klangvolle Osanna stammt aus der Danziger Marienkirche und die große Glocke ist ein Geschenk der Stadt Hildesheim. Die Glocken hängen an geraden oder gekröpften Stahljochen in einem Stahlglockenstuhl und sind auf die des Domes abgestimmt.
An Wochenenden ist der Kirchturm für die Öffentlichkeit gegen Eintritt zugänglich und kann über eine steinerne Wendeltreppe bestiegen werden. Vorbei an Glockenstuhl und Uhrwerk erreicht man nach 364 Stufen die Aussichtsplattform. Von hier aus bietet sich ein weiten Rundblick über die Stadt und das Umland. An der Kirche brüten zudem Wanderfalken.