Das Seenotrettungsboot Neuharlingersiel, das am Hafen des malerischen Fischerdorfs vor Anker liegt, repräsentiert den ständigen Fortschritt und die Entwicklung der DGzRS. Basierend auf den Erfahrungen mit der 8,5-Meter-Klasse wurden die 9,5-Meter-Seenotrettungsboote entwickelt und später auf 10,1 Meter verlängert. Diese Spezialschiffe verfügen über zahlreiche Verbesserungen und Weiterentwicklungen, die ihren Einsatz noch effektiver machen.

Das markanteste Merkmal dieser Schiffsklasse ist die Delta-Form des Rumpfes, die bei geringem Widerstand hohe Stabilität und gute Seegangs-Eigenschaften gewährleistet. Das Achterschiff wurde nach den Erkenntnissen der DGzRS und der Bauwerften entwickelt und bietet mit seinen 45-Grad-Stützflächen optimale Stabilität.

Im Gegensatz zu früheren Seenotrettungsbooten verfügen die 9,5-/10,1-Meter-Boote nur über einen Fahrstand, der mit modernster Navigationstechnik ausgestattet ist. Der Verzicht auf den zweiten Fahrstand schafft mehr Platz für die Unterbringung und medizinische Versorgung von Verletzten oder geretteten Schiffbrüchigen.

Die größere Plicht und der vorgezogene Mast erleichtern die Zusammenarbeit mit Hubschraubern, beispielsweise beim Abbergen von Verletzten. Eine größere Bergungspforte ermöglicht es, im Wasser treibende Personen leichter aufzunehmen.

Die Schiffe dieser Klasse sind aus Aluminium im bewährten Netzspantensystem gefertigt und mit modernster medizinischer und technischer Ausrüstung ausgestattet. Sie sind für Rettungseinsätze bei jedem Wetter und unter allen Seegangsbedingungen konzipiert.

Die 9,5-/10,1-Meter-Seenotrettungsboote sind in nahezu allen Revieren der deutschen Nord- und Ostsee im Einsatz und werden von Freiwilligen-Besatzungen gefahren. Diese leben und arbeiten im Umfeld ihrer Station und sind nach Alarmierung innerhalb weniger Minuten einsatzbereit, um Menschenleben zu retten. Das Seenotrettungsboot Neuharlingersiel verkörpert somit den unermüdlichen Einsatz der DGzRS für die Sicherheit der Seeleute und den Schutz des Lebens auf See.