Schloss Landestrost
Schloss Landestrost
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AdresseSchloßstraße 1
31535 Neustadt am Rübenberge
Das Schloss Landestrost, eine Schlossanlage im Baustil der Weserrenaissance, wurde zwischen 1573 und 1584 in Neustadt am Rübenberge in Niedersachsen erbaut. Es entstand auf dem „Rouvenberg“, einer natürlichen Erhebung nahe der Leine, auf den Grundmauern einer Burg, die erstmals im Jahr 1320 erwähnt wurde. Der Bau des Schlosses wurde von Herzog Erich II. zu Braunschweig-Lüneburg initiiert, der die Stadt während der Bauzeit in „Landestrost“ umbenannte. Nach seinem Tod im Jahr 1584 wurde der Name wieder rückgängig gemacht.
Das Schloss diente als repräsentativer Wohn- und Verwaltungssitz für Herzog Erich II. und war in das Festungswerk der Stadt integriert, was eine für das 16. Jahrhundert typische Stadtfestung ergab. Nach Erichs Tod wurde das Schloss jedoch nur noch selten von den Herzögen genutzt und diente später als Sitz des Amtmannes des Amtes Neustadt am Rübenberge.
Heute gehört das Schloss der Stiftung Kulturregion Hannover und beherbergt unter anderem eine Sektkellerei, die Stadtbibliothek, das Amtsgericht und das Archiv der Region Hannover. Im Ostflügel des Schlosses gibt es zudem eine Ausstellung zur Geschichte des Schlosses.
Die Festungsanlagen, die Schloss und Stadt umgaben, waren im 16. Jahrhundert aufgrund der topographischen Gegebenheiten und der damaligen Militärarchitektur besonders ausgeprägt. Die Festungsmauern boten Schutz vor Angriffen und besaßen Bastionen zur Verteidigung. Heute sind nur noch wenige Teile der ursprünglichen Festungsanlage erhalten, darunter die Südbastion und eine etwa 100 Meter lange Kasematte.
Eine Legende rankt sich um den Bau der Festungsmauern: Angeblich soll ein Kind lebendig eingemauert worden sein, um die immer wieder einstürzenden Mauern der Südbastion zu stabilisieren. In der Außenmauer der Südbastion befindet sich ein Relief, das an diese Geschichte erinnert.
Das Schloss Landestrost wird heute für verschiedene Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt, darunter Feste, Märkte und Kunstausstellungen.