Schloss Hoya
Schloss Hoya
-
Ort:
-
AdresseSchloßpl. 4
27318 Hoya
Das Schloss von Hoya war einst die Residenz der Grafen von Hoya in der Stadt Hoya im niedersächsischen Landkreis Nienburg. Die dreiflügelige Anlage befindet sich heute auf dem östlichen Weserufer und wurde erstmals im Jahr 1233 erwähnt. Zusammen mit der Kirche lag das Schloss ursprünglich auf einer Weserinsel, die erst Ende des 17. Jahrhunderts durch das Zuschütten des Weserarms mit dem Ort vereinigt wurde.
Ein erster Sitz des Grafengeschlechts auf einer heute verschwundenen Burg 300 m südwestlich des Schlosses wird nur in der fragmentarisch überlieferten Chronik des Stifts Bücken erwähnt. Diese soll gegen Ende des 12. Jahrhunderts vom Stammvater des Geschlechts errichtet und kurz darauf von den Grafen von Wunstorf zerstört worden sein, worauf die Grafen von Hoya ihren Sitz an die Stelle des heutigen Schlosses verlegten. Im 16. Jahrhundert sollen auf dieser leicht erhöhten Burgstelle noch Reste der Burg vorhanden gewesen sein.
Das Grafengeschlecht teilte seine Herrschaft 1345 in Ober- und Niedergrafschaft auf. Hoya war Sitz der die Niedergrafschaft regierenden Linie. Nach dem Aussterben dieses Zweigs im Jahr 1503 wurde die Residenz in das Schloss Nienburg verlegt, Schloss Hoya fungierte fortan nur noch als Amtssitz. Diese Rolle behielt das Schloss auch unter den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg bei, die 1582 die Nachfolge der ausgestorbenen Grafen von Hoya antraten.
Das Schloss wurde im Dreißigjährigen Krieg mehrfach den Besitzer gewechselt und dabei schwer beschädigt, wobei Vorburg, Vorwerk und die Burgmannshöfe abbrannten. Beim Wiederaufbau ist die Vorburg nicht mehr mit Mauern, sondern nur noch mit Palisaden befestigt worden. Die heutigen Ost- und Westflügel der Schlossanlage stammen in ihrem Kern noch aus dem Mittelalter, sind aber im 19. Jahrhundert weitgehend umgebaut worden. Alle Fenster und der Turm wurden im 19. Jahrhundert zum Teil klassizistisch verändert. Der Mittelbau ist 1840 errichtet und 1852/53 aufgestockt worden. Der Baukomplex wurde durch einen einheitlichen Anstrich zusammengefasst.
Das Schloss war bis zur Auflösung des Amtsgerichtsbezirks Hoya das Amtsgericht untergebracht. Die zwischenzeitlich bestehende Zweigstelle des Amtsgerichts Nienburg ist nunmehr ebenfalls geschlossen. Heute sind im Schloss verschiedene Einrichtungen und Institutionen untergebracht, darunter eine Musikschule, ein Kindergarten und das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Schloss immer wieder umgebaut und erweitert, sodass es heute eine Mischung aus verschiedenen Baustilen aufweist. Im 16. Jahrhundert wurde das Schloss von den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg übernommen und als Residenz genutzt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde es mehrfach belagert und beschädigt, bevor es 1648 in den Besitz des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg überging.
Im 18. Jahrhundert wurden große Teile des Schlosses abgerissen, darunter auch der Bergfried und die Vorburg. In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das Schloss dann als Amtsgericht genutzt. Bis zur Auflösung des Amtsgerichtsbezirks Hoya war das Amtsgericht im Schloss untergebracht. Inzwischen ist auch die Zweigstelle des Amtsgerichts Nienburg geschlossen.
Im Jahr 2013 beschloss der Rat der Stadt Hoya, das Schloss mit dem dazugehörigen Grundstück vom Land Niedersachsen zu einem Kaufpreis von 224.000 Euro zu erwerben. Die Stadt plant, das Schloss zu sanieren und es als Kulturzentrum und Veranstaltungsort zu nutzen. Es ist geplant, das Schloss auch für private Feiern wie Hochzeiten und Jubiläen zu vermieten.
Das Schloss von Hoya ist nicht nur ein wichtiger historischer Ort, sondern auch ein bedeutendes Kulturdenkmal und ein Anziehungspunkt für Touristen. Besucher können das Schloss besichtigen und sich von der Geschichte und der Architektur des Gebäudes begeistern lassen. Es ist ein Symbol für die bewegte Geschichte der Stadt Hoya und eine Erinnerung an vergangene Zeiten.