Die Ratsapotheke in Einbeck ist nicht nur ein bedeutendes historisches Gebäude, sondern auch ein architektonisches Meisterwerk. Das sechs Gefache breite und dreizehn Gefache tiefe Gebäude befindet sich an der Ecke zur Münsterstraße und wurde nach dem Brand in den 1540er Jahren über einem Kreuzgewölbekeller aus dem 15. Jahrhundert erbaut. Nach dem Brand tagte bis zur Wiedererrichtung des Rathauses der Rat provisorisch in diesem Keller.
Die Stadt verkaufte das Haus im Jahr 1562 an die Einbecker Patrizierfamilie Diek, welche es mit dem Nachbarhaus unter einem Dach vereinigte. Im Jahr 1590 wurde das Erdgeschoss im Aussehen zu einem modernen Stockwerkbau verändert und ein drei Gefache breiter Erker in der Mitte des Hauses bis unters Dach angebracht. Am Hinterhaus befindet sich eine lateinische Inschrift von 1595 als Sapphischer Elfsilber, ein Zitat aus einer Ode des römischen Dichters Horaz.
Das verputzte Fachwerk mit den Zierschnitzereien wurde 1927 wieder freigelegt und war ursprünglich nicht bunt, sondern ochsenblutrot abgesetzt. Dieser Zustand ist bei der letzten Renovierung der Ratsapotheke in den späten 1990er Jahren wiederhergestellt worden.
Die Ratsapotheke ist seit 1833 in diesem Gebäude untergebracht und hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen durchgemacht. Im Treppenhaus wurde bei der letzten Renovierung Renaissance-Stuck aus dem Jahr 1561 freigelegt.
Besucher sollten sich unbedingt Zeit nehmen, um die Ratsapotheke zu besuchen und mehr über die Geschichte der Apothekerkunst in Einbeck zu erfahren. Hier kann man nicht nur historische Exponate bestaunen, sondern auch etwas über die Bedeutung der Apotheker für die Stadt Einbeck erfahren. Die Ratsapotheke ist ein wichtiger Teil der reichen Handwerkstradition von Einbeck und hat eine lange Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht.
