Im Herzen der Altstadt von Göttingen liegt das beeindruckende Alte Rathaus, das in mehreren Bauabschnitten ab 1270 errichtet wurde. Bis 1978 diente es als Sitz des Rates und der Verwaltung der Stadt Göttingen. Heute beherbergt das historische Gebäude das Fremdenverkehrsamt und dient als Veranstaltungsort für standesamtliche Trauungen im prachtvollen Festsaal, der mittelalterlichen Dorntze (niederdeutsch für „beheizbarer Raum“). Darüber hinaus finden hier regelmäßig Ausstellungen statt, die einen Einblick in die Geschichte und Kultur der Stadt bieten.

Ein besonderes Highlight im Inneren des Alten Rathauses ist die Rathaushalle, die mit ihren eindrucksvollen Wandmalereien von Hermann Schaper aus Hannover aus dem Jahre 1884/1886 besticht. Die detailreichen Malereien zeigen Szenen aus der Stadtgeschichte und Wappen verschiedener Hansestädte, die von großer historischer Bedeutung sind.

Eine bemerkenswerte Begebenheit im Zusammenhang mit dem Alten Rathaus ist die Unterzeichnung der Göttinger Sieben im Jahr 1837. Die Göttinger Sieben waren eine Gruppe von Professoren der Georg-August-Universität Göttingen, die gegen die Aufhebung der Verfassung im Königreich Hannover protestierten. Die Unterzeichnung ihrer Protestnote fand im Alten Rathaus statt und trug dazu bei, die Bedeutung von Demokratie und Meinungsfreiheit in der damaligen Zeit zu unterstreichen.

Ein Besuch des Alten Rathauses in Göttingen ist ein Muss für alle, die sich für Architektur, Kunst und Geschichte interessieren. Die eindrucksvollen Wandmalereien und die historische Atmosphäre des Gebäudes nehmen Sie mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit dieser charmanten Stadt.