Das Fachwerkhaus Pfarrkote in Amelinghausen ist ein historisches Wohn- und Wirtschaftsgebäude, das nach dem verheerenden Dorfbrand von 1818 neu errichtet wurde. Die Giebelinschrift weist auf den ehemaligen Besitzer hin, der als Pfarrkötner bezeichnet wurde. Der Begriff stammt aus dem 18. Jahrhundert und bezeichnete einen Kleinbauern, der dem Pastor bestimmte Handdienste in der Landwirtschaft leisten musste.

Die Pfarrkötner waren verpflichtet, dem Pastor bei Bedarf jederzeit zur Verfügung zu stehen. Die Dienstleistungen konnten kurzfristig angefordert werden, und der Pfarrkötner musste seine Arbeit unterbrechen, um dem Pastor zu helfen. Diese Tradition hielt bis ins 19. Jahrhundert an, als die Landwirtschaftliche Strukturen sich veränderten und die Pfarrkötner allmählich verschwanden.

Heute ist die Pfarrkote ein beeindruckendes Beispiel für historische Fachwerkbauten und gehört zu den kulturhistorischen Schätzen Amelinghausens. Das Gebäude ist Teil des Heimatmuseums und kann besichtigt werden. Es vermittelt einen Einblick in das Leben und Arbeiten der Pfarrkötner und ihrer Familien im 18. und 19. Jahrhundert.