Der Lunabrunnen ist ein historischer Brunnen, der sich auf dem zentralen Marktplatz der Hansestadt Lüneburg direkt vor dem beeindruckenden Rathaus befindet. Er ist mit einer faszinierenden bronzenen Statue der Mondgöttin Artemis geschmückt, die in der griechischen Mythologie als Göttin der Jagd und des Mondes bekannt ist. Artemis ist in der Statue mit Pfeil und Bogen dargestellt, was ihre Rolle als Beschützerin und Jägerin unterstreicht.
Das Original der Statue wurde im Jahr 1532 geschaffen und war lange Zeit ein Wahrzeichen der Stadt. Leider wurde die Statue im Jahr 1970 gestohlen und eingeschmolzen. Die heutige Statue, die den Lunabrunnen ziert, ist eine detailgetreue Nachbildung aus dem Jahr 1972, die in Erinnerung an das ursprüngliche Kunstwerk angefertigt wurde.
In lateinischen Texten wird Lüneburg auch als „Lunaburgum“ oder „Selenopolis“ (Mondstadt) bezeichnet. Diese Bezeichnungen verleihen der Mondgöttin Luna einen besonderen Stellenwert in der Geschichte und Etymologie der Stadt Lüneburg. Dieser historische Hintergrund verleiht dem Lunabrunnen und seiner Statue eine zusätzliche Bedeutung für die Identität der Stadt.
Der Lunabrunnen selbst besteht aus zwei gotischen Schalen mit Durchmessern von 110 cm und 64 cm, die vermutlich von dem Künstler Hans Snitker geschaffen wurden. Auf diesen Schalen erhebt sich eine Säule, die die Statue der Göttin Artemis trägt. Die griechische Jagdgöttin Artemis wurde im 16. Jahrhundert mit der Mondgöttin Luna aus der römischen Mythologie in Verbindung gebracht, deren Name als Ursprung des Stadtnamens Lüneburg angesehen wurde.
Leider war der Lunabrunnen im Laufe der Zeit mehrmals Ziel von Vandalismus. Nachdem die Originalstatue 1970 gestohlen wurde, wurden 1972 insgesamt drei Nachgüsse der Statue angefertigt. Einer dieser Nachgüsse steht heute auf dem Marktplatz in Lüneburg, während das rekonstruierte Original des Brunnens im Museum für das Fürstentum Lüneburg (heute Museum Lüneburg) ausgestellt ist. Der dritte Nachguss der Brunnenfigur befindet sich in Lüneburgs französischer Partnerstadt Clamart und symbolisiert die Verbundenheit der beiden Städte.
In der Neuzeit gab es weitere Vandalismusakte, die den Lunabrunnen betrafen. Im Jahr 2014 und erneut 2017 wurde die Statue der Mondgöttin von Unbekannten entwaffnet, was in den örtlichen Medien für Schlagzeilen sorgte. Solche Vorfälle verdeutlichen die anhaltende Notwendigkeit, historische Denkmäler und Kunstwerke wie den Lunabrunnen zu schützen und zu erhalten.
Der Lunabrunnen ist ein bedeutendes historisches Wahrzeichen der Stadt Lüneburg und ein Zeugnis ihrer reichen Geschichte und kulturellen Bedeutung. Die Statue der Mondgöttin Luna erinnert an die ursprünglichen Wurzeln der Stadt und ihre enge Verbindung zur Mondgöttin. Trotz der wiederholten Vandalismusakte und der Zerstörung des Originals bleibt der Lunabrunnen ein Symbol für das kulturelle Erbe Lüneburgs und dient als Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen gleichermaßen.
Um den Lunabrunnen und seine Geschichte weiterhin zu bewahren und zu schützen, sind Präventionsmaßnahmen und eine erhöhte Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erforderlich. Es ist wichtig, die Bedeutung von Denkmälern wie dem Lunabrunnen für die Identität und Kultur einer Stadt zu erkennen und darauf hinzuarbeiten, sie für zukünftige Generationen zu erhalten. Durch Aufklärung und Sensibilisierung für den Wert solcher Kunstwerke kann dazu beigetragen werden, Vandalismus und Diebstahl einzudämmen und das historische Erbe der Stadt Lüneburg zu schützen.
Der Lunabrunnen, mit seiner faszinierenden Geschichte und der beeindruckenden Statue der Mondgöttin Luna, bleibt ein zentrales Element der Stadt Lüneburg und ihrer kulturellen Identität. Es ist ein lebendiges Beispiel für die reiche Geschichte der Stadt und ihrer engen Verbindung zur Mondgöttin, die sich in ihrem Namen und ihrer Symbolik widerspiegelt. Als solches ist es unerlässlich, dass der Lunabrunnen und seine Geschichte weiterhin geschützt und erhalten werden, um das kulturelle Erbe Lüneburgs für zukünftige Generationen lebendig zu halten.
