Die kleine Nienburgerin ist eine Figur aus einem deutschen Volkslied und symbolisiert die Stadt Nienburg/Weser. Das Lied besteht aus acht Strophen, in denen die kleine Nienburgerin und der Calenberger Bauer abwechselnd ihre Kleidung besingen. Es handelt sich um ein Scherzlied, das in verschiedenen regionalen Varianten seit dem 19. Jahrhundert überliefert ist.

1975 wurde hinter dem Posthof in Nienburg ein Bronzedenkmal für die kleine Nienburgerin errichtet. Dieses Denkmal gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt und stellt auch die Verbindung zur Deutschen Märchenstraße her, die von Hanau über Nienburg nach Bremen führt.

Seit 1994 wurde jährlich eine junge Frau aus Nienburg zur „kleinen Nienburgerin“ gewählt, die bei verschiedenen Veranstaltungen und Anlässen gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft die Stadt repräsentierte. Die Wahl fand zuletzt 2011 statt und wird heute nicht mehr durchgeführt, da die Repräsentationspflichten oft nicht mit beruflichen oder schulischen Verpflichtungen der jungen Damen vereinbar waren.

Die Melodie des Liedes wird täglich um 9:15 Uhr, 12:15 Uhr und 18:15 Uhr von einem Glockenspiel an der Seitenfront des Posthofes gespielt. Eine ehemalige Hafenbarkasse der Bundesmarine trägt seit 1989 den Namen „Kleine Nienburgerin“.