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Deichmühle

Die Deichmühle ist eine von drei historischen Windmühlen im Stadtgebiet von Norden, zusammen mit der Frisia-Mühle und der Westgaster Mühle. Die Deichmühle und die Frisia-Mühle befinden sich nahe beieinander und bilden am Südeingang der Stadt ein beeindruckendes Ensemble.

Die Deichmühle wurde um 1900 erbaut und ist eine denkmalgeschützte Holländerwindmühle in Norden (Ostfriesland), Niedersachsen. Sie gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt und liegt im Stadtteil Süderneuland I. Die voll funktionsfähige Galerie-Holländerwindmühle dient heute als Mühlenmuseum. Zum Ensemble der Deichmühle gehört auch ein altes Müllerhaus aus dem Jahr 1700, dessen Giebel im Jahr 1900 im Stil des Historismus erneuert wurde. Das 1908 erbaute Motorhaus, das 1921 entstandene Packhaus und das 1923 errichtete neue Müllerhaus stehen ebenfalls unter Denkmalschutz. In den Gebäuden finden sich zahlreiche historische Maschinen, die den technischen Wandel des Müllerhandwerks dokumentieren.

An der Stelle der heutigen Deichmühle stand vermutlich seit dem 13. Jahrhundert eine hölzerne Bockwindmühle. Der Name „Deichmühle“ entstand aufgrund der Lage der Mühle am Hafendeich der Stadt Norden. Im Jahr 1597 wurde die Mühle nach ihrer Zerstörung durch Graf Edzard II. wiederaufgebaut. Eine weitere teilweise Zerstörung erfolgte während des Ständekriegs. 1734 ging die Mühle aus fürstlichem Besitz an einen Müller über.

Ende des 19. Jahrhunderts plante der Müller Ulfert den Neubau der Mühle, verstarb jedoch vor der Umsetzung der Pläne. Seine Ehefrau verkaufte die Mühle an den Müller Weert Meyer, der die Bockwindmühle nochmals ausbesserte, um weiter arbeiten zu können. Aufgrund der zunehmenden Bebauung des Umfeldes wurde die Nutzung der Mühle jedoch eingeschränkt. Meyer entschied sich für den Bau einer höheren, dreistöckigen, moderneren Galerie-Holländerwindmühle. Ein erster Bauantrag wurde aus Brandschutzgründen abgelehnt. Nach einer Beschwerde bei dem Regierungspräsidenten in Aurich erhielt Meyer jedoch eine Baugenehmigung unter strengen Brandschutzauflagen. Im Jahr 1900 wurde die technisch überholte Bockwindmühle abgerissen und die heutige Deichmühle errichtet.

Um unabhängiger vom Wind zu werden, wurde 1908 das Motorhaus gebaut, in dem ein Gasmotor den Betrieb auch bei ungenügendem Wind ermöglichte. 1913 wurde eine Vorrichtung zum automatischen Drehen der Kappe mit Kegelrollenkranz und Windrose hinzugefügt.

Die wirtschaftliche Situation der Mühle verschlechterte sich in den 1930er Jahren, aber durch Aufträge zur Heeresverpflegung während des Zweiten Weltkrieges verbesserte sich die wirtschaftliche Lage von Rolf Bontjes, dem damaligen Besitzer der Deichmühle. Auch in der Nachkriegszeit war die Mühle zunächst erfolgreich, da sie Graupen für Edeka und den Konsumverein produzierte. 1947 erhielt die Mühle einen neuen Anstrich, 1948 einen neuen Flügel und Wetterbalken. 1957 wurde die Mühle an M.O. Kalverkamp verpachtet, der einen elektrischen Sackaufzug installierte. Die Mühle diente auch zur Lagerung von Getreide und Dünger sowie zur Herstellung von Futtermitteln. Bis etwa 1968 wurde die Windkraft der Deichmühle noch genutzt, bevor 1974 der gesamte gewerbliche Betrieb eingestellt wurde.

Im selben Jahr kauften Maria Anna und Hermann Wagener aus Papenburg die Mühle, machten sie wieder funktionsfähig und schufen die heutige museale Nutzung. Nach einer Restaurierung durch einen niederländischen Mühlenbauer wurde die Windkraft wiederhergestellt, und die Mühle wurde für Feriengäste geöffnet. Allerdings ergab sich eine langwierige Auseinandersetzung zwischen den Mühleneigentümern und den Behörden aufgrund des Baus der Bundesstraße und einer größeren Kreuzung in unmittelbarer Nähe der Mühle, ohne dass sich die Straßenbauplanungen veränderten. Die räumliche Nähe zur Großstraße prägt das Umfeld der Mühle bis heute.

Die Deichmühle ist eine funktionsfähige Galerie-Holländerwindmühle von 1900, die ursprünglich als Mehl- und Peldemühle (Graupen) am Norder Hafendeich gebaut wurde. Seit 1974, als Maria Anna und Hermann Wagener das Ensemble „Deichmühle“ erwarben, ist die Mühle wieder funktionsfähig und dient heute als Museumsmühle. Zahlreiche Maschinen zur Müllereitechnik dokumentieren den Wandel des Müllerhandwerks. Die Mühle kann besichtigt werden, und je nach Wetterlage wird sie auch in Funktion gezeigt.

Raiffeisenstraße 1a, 26506 Norden

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