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Das „schwangere“ Haus

Das „schwangere“ Haus

  • Ort:
  • Adresse
    Waagestraße 1B
    21335 Lüneburg

Das „schwangere Haus“ in Lüneburg ist ein beeindruckendes Beispiel für die einzigartige Bauweise und Geschichte der Stadt. Gelegen in der Waagestraße, in der Nähe des Rathauses, fällt es sofort ins Auge und zieht sowohl Einheimische als auch Touristen an.

Die ungewöhnliche Wölbung der Fassade ist auf den Gipsmörtel zurückzuführen, der aus dem Lüneburger Kalkberg gewonnen wurde. Der Gipsmörtel wurde als Ersatz für Kalkmörtel verwendet, da dieser in der Region nicht verfügbar war. Der Gips und Anhydrit des Kalkberges wurden als Bindemittel für die Backsteine verwendet, die seit dem 12. Jahrhundert in Lüneburg zum Hausbau eingesetzt wurden.

Leider kann der Gipsmörtel, insbesondere wenn er „totgebrannt“ wurde, im Laufe der Zeit Feuchtigkeit aufnehmen. Diese Feuchtigkeitsaufnahme führt zu einer chemischen Reaktion im Mauerwerk, bei der der Anhydrit unter Volumenzunahme zu Gips reagiert. Da die Reaktion nur in der kalten, feuchten Außenwand stattfindet und nicht im wärmeren, trockeneren Inneren des Gebäudes, kommt es zu einer Wölbung der äußeren Ziegelschicht, die einen „Bauch“ bildet.

Dieses Phänomen ist in Lüneburg besonders ausgeprägt und hat dem „schwangeren Haus“ seinen Namen gegeben. Trotz der ungewöhnlichen Form und den möglichen Problemen, die diese Wölbung verursachen kann, steht das Haus noch heute und ist ein faszinierender Teil der Lüneburger Architekturgeschichte.

Besucher der Stadt können dieses einzigartige Bauwerk bewundern und dabei mehr über die Bauweise und die besonderen Gegebenheiten in Lüneburg erfahren. Das „schwangere Haus“ ist ein beeindruckendes Zeugnis für die Anpassungsfähigkeit und den Erfindungsreichtum der Menschen im Laufe der Geschichte, die trotz der Schwierigkeiten, die der Gipsmörtel verursachte, beeindruckende Gebäude errichteten, die noch heute bestehen.

Waagestraße 1B, 21335 Lüneburg

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