Burg Plesse
Burg Plesse
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Ort:
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AdresseRitterstieg 99
37120 Bovenden
Die Burg Plesse, eine mittelalterliche Burgruine, ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Bovenden, die etwa 7 km nördlich von Göttingen liegt. Mit ihrer reichen Geschichte und dem malerischen Ausblick auf die Umgebung zieht die Burg jedes Jahr viele Besucher an.
Die Burg wurde um 1015 durch den Paderborner Bischof Meinwerk gegründet und hat seitdem eine bewegte Geschichte durchgemacht. Sie wechselte oft die Besitzer und gehörte zeitweise zu Westfalen und Hessen. Seit dem 1. Mai 1817 gehört die Burg zum Königreich Hannover und seit 1945 ist sie Eigentum des Landes Niedersachsen.
Die Burg Plesse war auch für berühmte Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe ein Anziehungspunkt. Der Dichter schrieb bei einem Besuch 1801 die berühmten Worte: „Auf diesen Trümmern hab‘ ich auch gesessen, Vergnügt getrunken und gegessen, Und in die Welt hinausgeschaut: War aber wenig nur davon erbaut. Kein liebes Kind gedachte meiner, Und ich fürwahr gehörte keiner; So war die ganze Welt umgraut. Ihr wisst ja selbst was sie erheitert, Die Horizonte stufenklar erweitert.“
Heute ist die Burg Plesse eine beliebte Touristenattraktion, die jährlich tausende Besucher anzieht. Man kann die Burg besichtigen und in dem Restaurant essen oder einen Kaffee trinken. Besonders empfehlenswert ist ein Aufstieg auf den Bergfried, der einen atemberaubenden Blick auf die Umgebung bietet. Mit ihrer historischen Bedeutung und der beeindruckenden Architektur ist die Burg Plesse ein absolutes Muss für jeden Besucher in der Region.
Auch eine kleine Geschichte gibt es zur Burg Plesse, die sich im 16. Jahrhundert ereignet haben soll. Zu dieser Zeit war die Burg im Besitz des Adelsgeschlechts von Hardenberg. Ein Mitglied dieser Familie, namens Hans von Hardenberg, war ein raubeiniger und tyrannischer Ritter, der im ganzen Umland gefürchtet war. Eines Tages kam es zu einem Konflikt zwischen ihm und einem reichen Kaufmann aus Göttingen. Hardenberg forderte von ihm eine hohe Geldsumme, die dieser jedoch nicht bereit war zu zahlen. Daraufhin entführte der Ritter kurzerhand die Tochter des Kaufmanns und sperrte sie in der Burg Plesse ein, um so den Vater zur Zahlung zu zwingen.
Die Tat sorgte für große Empörung in der Bevölkerung, und es dauerte nicht lange, bis sich eine Gruppe von Bewaffneten zusammenschloss, um die Burg zu stürmen und die Geisel zu befreien. Der Plan gelang, die Tochter des Kaufmanns wurde befreit und Hans von Hardenberg wurde festgenommen. Er wurde später vor Gericht gestellt und zu einer hohen Strafe verurteilt. Dieses Ereignis zeigt, dass auch Ritter im Mittelalter nicht ungestraft handeln konnten und dass die Bevölkerung bereit war, gegen Ungerechtigkeit und Gewalt vorzugehen. Heute erinnert die Geschichte an die bewegte Vergangenheit der Burg Plesse und zeigt, wie bedeutend sie einst war.