Der Bockhof in Gronau ist ein beeindruckendes Zeugnis der Geschichte des Hildesheimer Landes. Als ehemaliger Burgmannssitz und Rittergut der Familie Bock von Wülfingen hat das Anwesen eine lange und bewegte Vergangenheit. Nach dem verheerenden Brand von 1705 wurde das Gebäude 1706 auf den Grundmauern der alten Anlage neu errichtet, wobei das Wappen von 1613 über der Eingangstür erhalten blieb.

In den letzten Jahren befand sich der Bockhof in einem beklagenswerten Zustand, doch es gibt Hoffnung für dieses historische Juwel. Die Kreiswohnbaugesellschaft (kwg) hat sich zum Ziel gesetzt, das Gebäude zu erhalten und hochwertigen Wohnraum in dem alten Herrenhaus zu schaffen.

Mit einer Investition von rund vier Millionen Euro und einer Bauzeit von etwa anderthalb Jahren plant die kwg, den Bockhof in sechs barrierefreie Apartments umzuwandeln und zusätzliche Auto-Stellplätze auf dem Gelände bereitzustellen. Die Umsetzung des Projekts hängt von der politischen Platzierung des städtebaulichen Sanierungsgebiets und der Entscheidung über Verfahren und Förderung ab.

Die Stadtverwaltung von Gronau begrüßt die Pläne der kwg und möchte das Vorhaben unterstützen. Das Wohnangebot könnte im Rahmen des beliebten Argentum-Konzepts der kwg umgesetzt werden, das seinen Bewohnern und Bewohnerinnen ein hohes Maß an Service und Sicherheit bietet, Alltagsunterstützung ermöglicht und Begegnungsräume mit festen Programmpunkten zur Verfügung stellt.

Der Bockhof ist ein wichtiger Teil der Gronauer Stadtgeschichte, und seine Wiederbelebung wäre eine Bereicherung für die lokale Gemeinschaft. Das Herrenhaus selbst ist ein eindrucksvoller zweigeschossiger Steinbau mit Walmdach und einem Kellergeschoss. Die elfachsige Fassade weist Türen und Fenster mit Sandsteinumrahmungen auf, und eine doppelarmige Freitreppe führt zum Eingangsportal. Das Gebäude ist direkt an die Stadtmauer der Stadtbefestigung Gronau angebaut und steht unter Denkmalschutz.

Die geplante Sanierung und Umwandlung des Bockhofs in Wohnraum ist ein wichtiger Schritt, um dieses historische Wahrzeichen nicht nur zu erhalten, sondern auch wieder mit Leben zu erfüllen. So wird die einzigartige Geschichte dieses ehemaligen Adelssitzes auch für zukünftige Generationen erlebbar gemacht.