Der Platz Am Sande ist ein historischer Platz in Lüneburg, einer Stadt in Niedersachsen, Deutschland. Es ist der älteste Platz der Stadt und gilt als ihr Zentrum. Am Sande ist von zahlreichen mittelalterlichen Bürgerhäusern umgeben, die sich durch ihre gotischen Treppengiebel und barocken Schneckengiebel auszeichnen.

Der Platz erstreckt sich in West-Ost-Richtung und ist etwa 225 Meter lang sowie 30 bis 40 Meter breit. Er liegt in der Nähe der St. Johanniskirche im Osten, zu der es ein leichtes Gefälle gibt. Am östlichen Ende des Platzes geht eine Straße mit dem Namen Am Sande in Richtung Norden ab, die später in die Straße Am Berge übergeht.

Am Sande entstand durch die Verbindung der Siedlung Modestorpe, der Kalkbergsiedlung und der Saline. Die Handelsstraßen nach Magdeburg und Braunschweig sowie nach Hamburg und Lübeck verliefen hier, wodurch der Platz zu einem wichtigen Warenumschlagsplatz wurde. Der Handel mit Salz, Bier, Korn, Fisch und Bauholz ist in historischen Dokumenten belegt.

Die Bebauung des Platzes ist von großer historischer Bedeutung. Am westlichen Ende steht das ehemalige Brauhaus Schütting, das im Jahr 1548 fertiggestellt wurde und heute die Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg beherbergt. Auf der östlichen Seite dominiert der 108 Meter hohe Turm der St. Johanniskirche das Stadtbild.

Die Häuser am Platz wurden seit dem 19. Jahrhundert durch Einbauten von Geschäften, Gaststätten und Gewerbetreibenden stark verändert, jedoch sind die Giebel weitgehend erhalten geblieben. Sie bieten einen Überblick über die lüneburgische Architektur, wobei die ältesten Giebel aus dem 14. und 15. Jahrhundert stammen. Einige der Häuser wurden nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut und stehen nicht unter Denkmalschutz.

Insgesamt stellt der Platz Am Sande ein wichtiges historisches und kulturelles Zentrum Lüneburgs dar und vermittelt einen Eindruck von der reichen Architektur und Geschichte der Stadt.